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Samstagvormittag. Es klingelt an der Tür. „Oh, das ist Cigdem“, rufe ich Martin zu, der sich gerade in der Küche um das Frühstück für unsere Jungs – Tom und Lukas – kümmert. Ich öffne die Tür und begrüße meine Lieblingsnachbarin mit einem dicken Schmatzer auf die Wange. Heute gehen wir brunchen, nur wir beiden Mädels. Ich schnappe mir meine Sonnenbrille, und es geht los.

Es ist ein schöner Sommertag. Die Sonne lacht vom Himmel. Und auch wir haben gut lachen, denn am heutigen Vormittag passen unsere Männer auf die Kinder auf. Am Nachmittag tauschen wir die Rollen, denn Martin und Kalle gehen zusammen zum Werderspiel. So ist der Deal. Cigdem und ich machen uns auf den Weg zu unserem Lieblingscafé im Viertel. Das Auto lassen wir stehen. Denn bis wir dort an einem Samstag einen Parkplatz gefunden haben, ist längst Anstoß im Weserstadion. Außerdem wohnen wir in der Gartenstadt Werdersee derart zentral, dass wir überall gut zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln hingelangen.

Wir gehen gemächlich am Ufer des Werdersees entlang und schlendern weiter bis zum Anleger am Café Sand. Von dort aus setzen wir mit der Sielwallfähreüber. Vom Osterdeich aus ist es dann nur noch ein Katzensprung bis ans Ziel. Werder-Fans sind im Viertel bislang nur vereinzelt zu sehen. In ein paar Stunden bietet sich hier ein anderes Bild, wenn Martin und Kalle mit ihren grün-weißen Schals unterwegs sind, und Fangesänge durch die Straßen hallen.

Im Café angekommen, machen wir es uns erst einmal gemütlich. „Endlich muss ich mich mal um niemanden kümmern. Nicht einmal um mich selbst“, sage ich zu Cigdem. Wir lachen. Dann bestellen wir ein üppiges Menü, das uns kurz darauf die nette Bedienung an den Tisch serviert: krosse Brötchen, saftige Croissants mit Marmelade, Käse und Rührei. Dazu ein Teller mit geschnittenen Gurken und Tomaten. Lecker! Als Wachmacher ordern wir noch zwei große Milchkaffees.

Cigdem bestreicht ein Croissant langsam mit Marmelade und beißt genüsslich davon ab. „Hmm, haben wir das gut. Wie Gott in Frankreich!“, kommentiert sie mit einem Lächeln. „Ja, wirklich großartig. Eine gute Abmachung, die wir mit unseren Männern getroffen haben. Wir sollten darüber nachdenken, ihnen Dauerkarten fürs Stadion zu schenken“, scherze ich. Wir lachen und genießen weiter unsere gemeinsame Auszeit vom Alltag in unserem Lieblingscafé.