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Meine Frau Cigdem und ich schnüren die Laufschuhe. Das haben wir schon lange nicht mehr. Etwas zu lange. Der Bund meiner Jogginghose dürfte nicht einen Millimeter enger sein. Wir treten vor die Tür unseres Zuhauses in der Gartenstadt Werdersee. Die Luft ist zwar kalt, doch die Sonne lacht vom wolkenfreien Himmel. Der perfekte Tag für unseren Trainingsauftakt. Wir starten durch – auf die Laufstrecke direkt vor unserer Haustür.

Während unsere Nachbarn Simone und Dennis richtige Sportskanonen sind, die im letzten Jahr auch vor einer Teilnahme am GEWOBA City Triathlon nicht zurückschreckten, tun meine Frau und ich uns deutlich schwerer damit, regelmäßig joggen zu gehen. Das wollen wir ändern. Von nun an steht für uns zweimal in der Woche Slow Jogging auf dem Programm. Dabei handelt es sich um ein Lauftraining im moderaten Tempo.

Bei der heutigen Premiere traben wir zunächst nur ein paar Kilometer in Richtung der Wilhelm-Kaisen-Brücke, machen kehrt und treten den Rückweg an. Gesagt, getan. Cigdem und ich joggen entlang des idyllischen Werdersee-Ufers und genießen das Kaiserwetter. Wir laufen so, dass wir uns noch immer ohne Probleme miteinander unterhalten können, während wir ganz nebenbei ordentlich Kalorien verbrennen. So soll es sein!

Die Idee hinter Slow Jogging ist, beim Lauftraining die Gelenke zu schonen, das Verletzungsrisiko zu minimieren und fit zu werden, ohne den Körper komplett auszupowern. Wer leicht außer Atem ist, macht alles richtig. Wer keucht und schnauft, ist zu schnell unterwegs. Wir achten darauf, viele kleine Schritte zu machen – mindestens 180 pro Minute. Dabei setzen wir zuerst mit dem Mittelfuß auf, wodurch Knie, Hüfte und Wirbelsäule entlastet werden. Hin und wieder schaue ich auf meine Uhr. Nicht weil ich schlappmache, sondern weil ich sichergehen möchte, dass wir etwa 30 bis 40 Minuten am Stück unterwegs sind.

Unser Ziel ist, in einigen Wochen den zehn Kilometer langen Rundkurs – autofrei und direkt am Wasser – entlang des Werdersees und der Kleinen Weser zu meistern. So werden wir, sobald sich die ersten Trainingseffekte einstellen, – und mir meine Jogginghose wieder ein bisschen besser passt – die Laufdauer erhöhen. Nicht jedoch die Geschwindigkeit. Denn beim Slow Jogging gilt: Ein Schritt nach dem anderen!

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