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„Wuuuuusch“. Lukas reißt die Arme hoch und rennt dem Flugzeug, dass über uns hinweg fliegt, einige Schritte über den Deich hinterher. Dann trabt er, etwas aus der Puste, in großem Bogen
zurück zu meinem Schwiegervater und mir. „Opa, Papa, habt ihr das gesehen? Das war ein Airbus!“ „Nicht schlecht, nicht schlecht“ brummt Opa Siggi, „nun geh mal weiterspielen“.

Als Lukas außer Hörweite ist, schaut er sich prüfend um. Ich ahne schon, was jetzt kommt: „Etwas laut ist es aber schon mit dem Gefliege hier, oder?“ Ich schmunzele, das hören wir öfter. Ich bleibe geduldig und erkläre es meinem Schwiegervater: „Guck mal, Siggi, als wir noch am Dobben gewohnt haben, da hatten wir es auch nicht gerade leise. Die Straßenbahn, am Wochenende das betrunkene Partyvolk, was auch nicht gerade Rücksicht auf schlafende Kinder nimmt, wenn es nachts um drei Uhr nach Hause stolpert – du weißt ja selber, wie das ist, im Viertel.“ Siggi brummt zustimmend.

„Als Paula mit Lukas schwanger war, haben wir lange überlegt, ob wir nicht einfach ins Umland ziehen. Dort wäre es natürlich leise, aber irgendwie haben Paula und ich gemerkt: Wir wollen noch nah am Viertel, an der Stadt, am Stadion sein. Und während es am Dobben gleich drei verschiedene Nachtlinien waren, die die ganze Nacht über direkt vor unserer Tür über die Gleise gedonnert sind – ist hier in der Gartenstadt nachts Schluss mit dem Gefliege. So ein Flughafen hat da natürlich klare Auflagen – den Flugplan (Link: https://www.bremen-airport.com/umwelt/fluglaerm/) habe ich mir letztens erst herunter geladen. Den letzten Flieger hört man am späten Abend, aber dann ist in der Regel Ruhe. Klar gibt’s Ausnahmen, aber da es in Bremen ein Nachtflugverbot gibt, hält es sich im Rahmen.“

„Hm-hm“, brummt mein Schwiegervater, „so hab ich das noch nicht gesehen. Naja, im Grunde muss das auch jeder selber wissen. Werdet euch schon was dabei gedacht haben.“ Darauf können sogar wir beide uns einigen.