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Die UEFA Champions League-Hymne krächzt aus den Boxen der kleinen Boombox, die sich in unserem Bollerwagen befindet. Wir nehmen Haltung an. Schauen konzentriert in den Bremer Winterhimmel. Der ein oder andere lockert noch einmal seine Beinmuskulatur. Dann stellen sich die beiden Teams in einer Reihe hinter der Start- und Ziellinie – einem gelben Regenschirm – auf. Ich stehe ganz vorne, steige mit entschlossener Mine in den löchrigen Kartoffelsack. Dann: Ein Pfiff aus der Trillerpfeife. Der Start zum Sackhüpfen.

Seit wir in unserem neuen Zuhause in der Gartenstadt Werdersee wohnen, genießen meine Frau Simone, der kleine Hugo und ich die Nähe zur Natur. Als uns unser Nachbar Martin zur Kohltour mit allen unseren Freunden aus Bremens grünem Neubaugebiet einlud, sagten wir sofort zu. Hugo übernachtet bei seinen Großeltern. Für Simone und mich lautet das Motto am heutigen Samstag: „Kohl und Spiele“. Das Ziel der gut gelaunten Gartenstadt-Truppe ist ein Gasthaus in Bremens Umland. In ein paar Stunden werden wir uns dort von unserem langen Spaziergang aufwärmen und natürlich nach Herzenslust schlemmen. Auf die Pinkel – die geräucherte, grobkörnige Grützwurst – freue ich mich am meisten.

Doch natürlich ist bei einer Kohltour der Weg das eigentliche Ziel. Dieser führt uns zunächst entlang des idyllischen Werdersee-Ufers. Dann folgen wir der Weser flussabwärts. Wir genießen das saftige Grün der Wiesen, den frischen Wind und die über uns hinweg rasenden Wolken. Hin und wieder gelingt es einigen Sonnenstrahlen, die „graue Decke“ für einen Moment zu durchbrechen. „Mehr Norddeutschland geht nicht“, denke ich mir, als mein Blick vom Deich aus über die weiten Felder schweift, die mitunter von kleinen Gräben voneinander getrennt sind.

Genug der Träumereien! Die Champions League-Hymne ertönt erneut, diesmal von den Böen auf dem Deich ein wenig „zerhackt“. Martin bittet zur nächsten Disziplin: dem Teebeutelweitwurf. Hierbei wird das kleine Etikett des Beutels mit den Zähnen gehalten und im richtigen Moment in einer Schwungbewegung nach vorn geschleudert.

Wir nehmen Haltung an. Schauen konzentriert in den Bremer Winterhimmel. Lachen. Und genießen die Natur vor den Toren Bremens – ganz in der Nähe unseres Zuhauses in der Gartenstadt Werdersee.