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„Ich schnüre meine weißen Laufschuhe. Erst den Linken, dann den Rechten. Ein altes Ritual von mir, bevor ich joggen gehe. Ein Blick aus dem Fenster: Es ist zwar ein kalter, doch auch sehr sonniger Tag. Ich setze noch schnell das schwarze Basecap auf und trinke ein Glas Wasser. Da klingelt es auch schon an der Tür. Es sind Simone und ihr Mann Dennis. Sie wohnen nicht nur ein paar Häuser weiter in der Gartenstadt Werdersee, sondern sind auch – genau wie ich – durch und durch sportbegeistert. Auf der Stelle trabend sagt Simone: „Los geht´s, drehen wir unsere Runde!“.

Damit ist die Strecke gemeint, die sich bei uns schnell etabliert hat, nachdem klar war, dass wir drei uns regelmäßig zum gemeinsamen Lauftraining treffen: Wir traben zunächst entlang des Werdersee-Ufers in Richtung City. Dann biegen wir rechts ab auf die Wilhelm-Kaisen-Brücke. Danach halten wir uns gleich wieder rechts und folgen der Kleinen Weser, um am gegenüberliegenden Ufer Kurs auf die Gartenstadt Werdersee zu nehmen. Nach einer Weile passieren wir den um diese Jahreszeit natürlich menschenleeren Badestrand und die Vogelinsel, auf der auch noch nicht viel los ist. Über die Karl-Carstens-Brücke gelangen wir schließlich wieder auf die andere Seite des Gewässers, auf dem sich heute die Sonne spiegelt. Von nun an erhöhen wir noch einmal das Tempo, und erreichen wenig später das Ziel beziehungsweise den Ausgangspunkt unseres idyllischen Rundkurses.

Simone schaut auf die Uhr und keucht: „Bestzeit!“ Ich freue mich mit ihr: „Klasse, heute lief es sich irgendwie wie von selbst. Muss am tollen Wetter liegen.“ Seit wir zusammen trainieren, stoppt sie jedes Mal die Zeit. Das hat seinen Grund. Im Herbst wollen Simone, Dennis und ich am Bremer Halbmarathon teilnehmen. Bis dahin gilt es natürlich, noch eine Schippe draufzulegen. Doch das sollte kein Problem sein. Schließlich haben wir die perfekte Trainingsstrecke direkt vor der eigenen Haustür: zehn Kilometer lang und direkt am Wasser gelegen.

Zum Abschluss stretchen wir uns noch einmal ausgiebig. Dann verabschiede ich mich: „Also, zwei Tage regenerieren, dann ist die nächste Runde fällig.“ Dennis streckt motiviert beide Daumen in die Luft. Simone ruft nur: „Läuft!“