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Mama, endlich geht die Sonne unter!“, freut sich unser kleiner Hugo. Ein Satz, den man nicht häufig hört, denke ich mir. Erst recht nicht im November. Doch heute ist die Vorfreude auf die hereinbrechende Dunkelheit natürlich vollkommen berechtigt. Denn wir gehen Laternelaufen. Einmal quer durch die Bremer City, und trotzdem ganz in der Nähe unseres Zuhauses in der Gartenstadt Werdersee.

Mein Mann Dennis, Hugo und ich treten ins Freie und schwingen uns auf die Fahrräder. Unsere drei Laternen – mit aufgemalten, lächelnden Mondgesichtern – hat Dennis fest im Griff. Wir radeln los, entlang des Werdersees und der Kleinen Weser. Dann überqueren wir die Bürgermeister-Smidt-Brücke. Bereits nach wenigen Minuten sind wir am Ziel: dem Bremer Marktplatz. Dort schließen wir unsere Drahtesel an und „entzünden“ die Lichter unserer Laternen. Genau wie hunderte andere Kinder und Eltern, die sich hier sammeln, um als strahlender Tross das Bremer Lichtermeer zu einem der schönsten Umzüge der Hansestadt zu machen.

Es geht los. Die kleinen und großen Laternenläufer setzen sich – begleitet von einem Spielmannszug – langsam in Bewegung. Wir singen: „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.“ Der Klassiker darf natürlich nicht fehlen. Jung und Alt zeigen sich gleichermaßen textsicher. Insbesondere die Passage „Hier unten, da leuchten wir“ erschien mir selten so passend, wie heute. Denn die vielen Laternen, die riesigen „Leuchtblumen“ und etliche bunte Ballons erhellen den herbstlichen Himmel und sorgen bei den Mitlaufenden für ein wohliges Gefühl ums Herz.

Die Route führt uns zunächst entlang der Oberstraße durch die Innenstadt, dann vorbei am Brill. Später passieren wir die Obere Schlachte und die Kajemarktfläche. Schließlich kehren wir via Hinter dem Schütting zurück zum Ausgangspunkt, dem Bremer Roland.

So wunderschön der Umzug auch war, so langsam sind wir müde. Wir steigen auf die Fahrräder, und machen uns auf den Heimweg. Nach kurzer Fahrt sind wir wieder in unseren vier Wänden angekommen und lassen den Abend allmählich ausklingen – in unserem Zuhause in der Gartenstadt Werdersee.