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„Wenn wir in die Gartenstadt Werdersee ziehen, werden wir das mit dem Garten einmal ganz anders angehen“ schlug Cigdem vor, als wir im letzten Jahr wieder einmal die Köpfe zusammensteckten und die Zeichnungen unseres neuen Hauses und Grundstücks studierten. „Ich habe da auch schon eine Idee: Lass uns doch diesmal statt Rasen so ein Wildblumenfeld anlegen. Hier, Kalle, schau‘ dir doch mal dieses Video dazu an.“

Zugegeben, die Idee im Video klang verlockend: Ab jetzt lassen wir einfach den Rasenmäher stehen und überlassen die Natur einfach sich selbst. Denn weniger Arbeit bedeutet in diesem Fall mehr Nahrung und Lebensraum für Tiere; vor allem für die Biene. In unserer alten Erdgeschosswohnung in Schwachhausen hatten wir ja noch ultrakurzen Rasen im Garten, der so schön ordentlich war und auf dem man nicht einmal Löwenzahn sah.

Gesagt, getan. Kurz nach dem Einzug kauften wir in einer Gärtnerei Saatgut, Spaten und Rechen. Rasenwalze und Gießkanne hatten wir ja noch aus der alten Wohnung. Und dann machten wir uns ans Werk: Zuerst bereiteten wir das Saatbeet vor, indem wir die Erde mit dem Rechen lockerten und ebneten. Anschließend mischten wir das Saatgut mit Sand und verteilten es gleichmäßig. Mit der Walze drückten wir alles leicht an und hielten den Boden feucht, indem wir in den ersten Wochen den Boden regelmäßig wässerten. Und ab dann hieß es warten…

„Glaubst du, dass da noch was kommt?“ fragt mich Cigdem etwas nachdenklich, als sie wieder einmal die frisch angelegte Wildblumenwiese prüfend von allen Seiten abschreitet. „Ganz bestimmt!“ antworte ich. „In dem Video-Tutorial war das doch super einfach erklärt. Und die vom NABU wissen schon, wie man das richtig anlegt. Wir brauchen halt nur ein bisschen Geduld.“

„Da, ich glaube, ich sehe schon was!“ ruft Cigdem plötzlich. Und tatsächlich, in der Mitte des Beetes sieht man bereits, wie die ersten Keimlinge aus dem Boden sprießen. „In spätestens sechs Wochen sitzen wir hier auf unserer Terrasse und schauen zu, wie sich die ersten Hummeln, Bienen und Schmetterlinge in unserem Garten tummeln!“ rufe ich triumphierend aus. „Apropos Terrasse: Ich denke, die könnte einen ersten Frühjahrsputz vertragen. Ich werfe mal den Kärcher an.“